Danach ging es für mich zu Lily Ray, die ihren Vortrag mit der Betonung begann, dass sich der Inhalt stark auf den US-Markt bezieht und nicht alle Änderungen in Deutschland in gleichem Maße ausgerollt wurden. Sie sprach über die negative Sichtweise auf SEO in den USA, die häufig als Betrug wahrgenommen wird. Dies sei auf Faktoren wie OpenAI (nicht in deutscher Google-Suche verwendet), über-optimierte Suchergebnisse, eine Flut an AI-generierten Inhalten und den US vs. Google Trial zurückzuführen. Der Antitrust-Prozess gegen Google senkt das Vertrauen in die Suchmaschine.
Ray erläuterte die neuen Anti-Spam-Richtlinien und erklärte, dass effektives SEO nur möglich ist, wenn man versteht, was Spam ist. Ein Hauptproblem ist der massenhaft automatisch generierte AI-Content-Spam. Dementsprechend hat Google schon im Februar 2023 erklärt, dass AI-Content verwendet werden darf, aber nicht, wenn die Inhalte nicht für Menschen gemacht sind. AI-generierte Inhalte sollten gekennzeichnet werden, was jedoch kaum jemand tut.
Typische AI-Spam-Seiten haben zudem keine oder falsche Autoren, neue Domains und generische Inhalte für generische Fragen. Der „AI content gold rush“ führte zu einem Anstieg solcher Inhalte bis zum März 2024, als Google ein Core Update mit neuen Spam-Richtlinien veröffentlichte, einschließlich der missbräuchlichen Skalierung von Inhalten. Spammer-Seiten wurden abgestraft und in der Google Search Console als „Spaminhalte“ markiert. Einmal abgestraft, ist es schwierig, wieder ins Google-Ranking zu gelangen.
Ray erwähnte auch Originality.ai und deren kleine Studie über Websites, die von Google deindexiert wurden. Viele dachten, Google könne AI-generierte Inhalte nicht erkennen, aber das ist bis zu einem gewissen Grad möglich. Das Helpful Content Update im September 2023 führte ebenfalls zu Maßnahmen gegen „unhelpful content“, wie übermäßige Werbung, Autoplay-Videos und schlecht geschriebene Inhalte.